Auf dieser Seite werden Informationen zu folgenden Forschungsprojekten dargestellt, die am oder im Kontext vom MediaLab der Universität Mozarteum Salzburg vor 2020 durchgeführt wurden:
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Design-Based Research Studie zu Prozessen Kultureller Medienbildung an einer städtischen Hauptschule
Projektart: Empirische Lehr-/Lernforschung (Educational Design-Based Research) Projektleitung: Iwan Pasuchin Kooperierende Institutionen: MediaLab der Universität Mozarteum Salzburg | Programmbereich "Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion" des Kooperationsschwerpunkts "Wissenschaft und Kunst" der Salzburger Universitäten Mozarteum und Paris Lodron | Neue Mittelschule Salzburg-Lehen | "subnet" - Salzburger Plattform für Medienkunst und experimentelle Technologien | KünstlerInnengruppe "gold extra" Erhebungsphase: 1.01.2015-31.12.2017 / Auswertungsphase: 1.09.2017-21.12.2020 |
In der Praxis- und Erhebungsphase des Vorhabens hielten sieben Medienkünstler*innen mit SchülerInnen der 3. und 4. Klassen (7. und 8. Schulstufe) der Neue Mittelschule Lehen im Zeitraum vom Februar 2015 bis Dezember 2017 insgesamt elf sich jeweils über mehrere Wochen erstreckende Workshops ab. Iwan Pasuchin, der das Vorhaben initiierte und im Rahmen dessen Unterrichts es stattfand, beriet die KollegInnen und führte die wissenschaftliche Begleitung durch (u.a. videografierte Beobachtungen, Leitfadeninterviews, Fragebögen, dokumentierte Teamsitzungen).
Von September 2017 bis Dezember 2020 erfolgte die Auswertung der Materialien, in die auch eine intensive Auseinandersetzung mit den theoretischen Hintergründen sowie mit den forschungsmethodischen Aspekten der Materie integriert wurde. Als Rahmenverfahren kam Design-Based Research zum Einsatz, das in Hinblick auf Parallelen zu künstlerischen Erkundungsmethoden sowie einer Rückbindung an die Wissenschaftstheorie des Pragmatismus weiterentwickelt wurde. Letztere philosophische Strömung (und hier in erster Linie die Positionen von John Dewey) bildete ebenso den zentralen Ausgangspunkt für die theoretische Fundierung, die auf einer kritischen Auseinandersetzung mit soziologischen, pädagogischen sowie kulturtheoretischen Postulaten des aktuellen Diskurses zur Kulturellen Medienbildung basiert.
Diese Arbeit mündete in die Verfassung der Habilitationsschrift "Kreative Kollisionen. Kontexte und Prozesse Kultureller Medienbildung", mit der Iwan Pasuchin im Juli 2021 an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg eine Venia in Kultur- und Medienbildung erlangte.
Im Rahmen des Programms p[ART] – Partnerschaften zwischen Schulen und Kultureinrichtungen arbeiten je eine Schule und eine Kultureinrichtung in Form einer mehrjährigen Partnerschaft kontinuierlich zusammen und finden so Zugang zur jeweils anderen Lebenswelt. Ziel ist es, langfristige und nachhaltige Partnerschaften zwischen Schulen und Kultureinrichtungen zu bilden.
Die Abteilung Kultur, Bildung und Wissen der Stadt Salzburg ist unter anderem mit der Vorbereitung der Fördervergabe an Institutionen, Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen aus allen Kunst- und Kultursparten sowie aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Sport befasst.
Die begleitende Forschung und ein Teil der Auswertung fanden im Rahmen der Anstellung des Projektleiters am Programmbereich "Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion" des Kooperationsschwerpunkts "Wissenschaft und Kunst" der Salzburger Universitäten Mozarteum und Paris Lodron statt.
Rezeptionshistorische Studie
Projektart: Rezeptionshistorische Studie, Dissertation im Rahmen des PHD Studiums Projektleitung: Peter Schmidt Kooperierende Institutionen: Universität Mozarteum Salzburg - Department Musikwissenschaft und MediaLab Laufzeit: 1.10.2013-30.09.2017 |
Angesichts des Umstandes, dass ca. 90% der rezipierten Musik unter Mitwirkung von TonmeisterInnen oder ToningenieurInnen produziert wird, ist es erstaunlich, dass bis jetzt keine größere wissenschaftliche Untersuchung zur Ausbildung in diesem Berufsfeld vorliegt. Die durchgeführte Arbeit besteht in einer rezeptionshistorischen Studie zur Entwicklung und zu Konzepten der TonmeisterInnen-Ausbildung in Deutschland. U.a. wird erforscht, ob es verschiedene „Schulen“ der TonmeisterInnen-Ausbildung gibt, ob sich im Lauf der Jahre pädagogische und ästhetische Konzepte an einzelnen entsprechenden Standorten wie Detmold, Berlin und Düsseldorf verändert haben, was konkret an den TonmeisterInnen-Instituten unterrichtet wird und wie relevant diese Ausbildung für die Berufspraxis der AbsolventInnen ist.
Eine weitere wichtige Rolle spielt die Untersuchung der Persönlichkeit der TonmeisterInnen, sowohl hinsichtlich benötigter Fähigkeiten, als auch bezüglich charakterlicher Eigenschaften. Durch die zusätzliche Untersuchung des Beitrags von TonmeisterInnen zum Gesamtklang von Aufnahmen berührt die Arbeit für den Prozess der Musikproduktion im Allgemeinen relevante Themen, was ihr ein breites Interesse sichern sollte.
Darüber hinaus wird hinterfragt, wie TonmeisterInnen ihren Beitrag zum Gesamtklang einer Aufnahme beurteilen, bzw. wie dieser Beitrag von DirigentInnen und MusikerInnen eingeschätzt wird.
Zur Erhebung belastbarer Daten wurden 26 Interviews mit TonmeisterInnen geführt, die unterschiedlich lange Berufserfahrungen vorweisen konnten. Zusätzlich wurden 16 Online-Fragebögen ausgewertet, die im Wesentlichen auf denselben Fragen basierten. Methodisch wurden die Ergebnisse nach den Grundlagen der „qualitativen Inhaltsanalyse“ in einem ersten Schritt zusammengefasst, danach paraphrasiert und in mehreren Bewertungszyklen generalisiert. Für die Auswertung in mehreren Pilotschleifen wurde die Software QCAmap eingesetzt, ein Verfahren zur „Induktiven Kategorienbildung“, das von Philipp Mayring und Thomas Wenzel in Zusammenarbeit mit der Klagenfurter Firma „coUnity Software Development“, entwickelt wurde.
Denen zeigen wir’s!
Projektart: Angewandte Lehr-/Lernforschung (Entwicklung von Methoden und Materialien für die Unterrichtspraxis) Projektleitung: Iwan Pasuchin Kooperierende Institutionen: Universität Mozarteum Salzburg / MediaLab | Neue Mittelschule Salzburg-Lehen Laufzeit: 2008-2014 Weiterführende Informationen: Projektdarstellung auf der Webseite von Iwan Pasuchin |
WeTube ist ein Projekt angewandter Lehr-/Lernforschung und bildet eine Weiterentwicklung des IKB-Vorhabens (siehe unten). Es basiert auf einer Methode kreativ-partizipativer Medienbildung, bei der das Primat der Inhalte vor der Technik sowie eine konsequente Projektorientierung im Vordergrund stehen: Ausgehend von thematischen, formalen sowie ästhetischen Ideen der Kinder und Jugendlichen wird gemeinsam mit ihnen nach technischen Realisierungsmöglichkeiten gesucht. Für die so entstehenden audiovisuellen Produktionen stellen die Projektbeteiligten das zu bearbeitende Bild- und Klangmaterial selbst her, wobei sie zumeist als HauptdarstellerInnen fungieren. Somit erfahren Heranwachsende Medien als Werkzeuge des Ausdrucks eigener Meinungen, Vorstellungen und Identitäten, was ihre Kompetenzen zur aktiven Medienpartizipation fördert.
Die WeTube-Initiative startete mit einem von Iwan Pasuchin im Februar 2008 durchgeführten Workshop an der Neuen Mittelschule Lehen, dessen Ergebnisse den Hauptpreis beim media literacy award des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur in der Kategorie Medienbildung erhielten. Daraufhin wurde er eingeladen, ähnliche Unterrichtsprojekte an verschiedensten Schulen in ganz Österreich durchzuführen (insgesamt ca. 25 Schulworkshops im Zeitraum 2009-2013). In diesem Rahmen entwickelte Pasuchin die Methoden und die Unterrichtsmaterialien ständig weiter. Parallel dazu arbeitete er den Lehrplan für das Fach "Kreative Mediengestaltung" an der Neuen Mittelschule Salzburg-Lehen aus, das er von 2011 bis 2022 selbst unterrichtete. Weitere Impulse für die Weiterentwicklung des Konzeptes brachten die von Pasuchin durchgeführten Ausbildungsmaßnahmen (Universität Mozarteum Salzburg und Pädagogische Hochschule Salzburg) sowie seine Fortbildungsangebote (u.a. Pädagogische Hochschulen Wien, Steiermark und Salzburg sowie Donauuniversität Krems) in diesem Bereich.
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Zahlreiche weitere Beispiele siehe YouTube-Kanal "tubethewetube"
Auszüge aus Begründungen der Juryentscheidungen bei den Wettbewerben, bei denen einzelne Produkte der WeTube-Initiative ausgezeichnet wurden:
Projektart: Angewandte Lehr-/Lernforschung (Curriculums-Entwicklung und Erstellung einer webbaiserten Lernplattform) Projektleitung: Iwan Pasuchin Kooperierende Institutionen: Universität Mozarteum Salzburg / MediaLab | Forschungsgesellschaft Salzburg Research Laufzeit: Sept. 2004 bis April 2006 + Symposium im Juni 2006 Weiterführende Informationen: Projektwebseite www.ikb.moz.ac.at |
Den Anstoß für das Vorhaben gaben fachdidaktische und bildungspolitische Forderungen nach einer verstärkten Vernetzung der künstlerischen Fächer unter Einbeziehung medienpädagogischer Perspektiven und die deutliche Tendenz, dass sich kunstspartenübergreifende Projektarbeit mit Einsatz neuer Medientechnologien zu einem der zentralen Betätigungsfelder von Kunst-, Musik-, Theater und MedienpädagogInnen (sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bildungsbereich) entwickeln. Dabei fehlen im deutschsprachigen Raum jedoch entsprechende Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten.
Die Zielsetzungen des Projektes waren:
Am 1. Und 2. Juni 2006 wurde an der Universität Mozarteum Salzburg das internationale Symposium "Intermediale künstlerische Bildung – Kunst-, Musik- und Medienpädagogik im Dialog" durchgeführt. Das Ziel bestand in der Initiierung eines intensiven Dialogs zwischen renommierten VertreterInnen der Kunst-, Musik- und Medienpädagogik im deutschsprachigen Raum in Hinblick auf konkrete Möglichkeiten einer engen Kooperation in der Lehre, Forschung, der schulischen und außerschulischen Projektarbeit sowie in Bezug auf die Entwicklung gemeinsamer e- und blended learning Szenarien.
Das Symposium war als empirisches Forschungsprojekt angelegt: Führende ExpertInnen im deutschsprachigen Raum aus den genannten pädagogischen Fachbereichen stellten zu speziellen Unterthemen der Intermedialen künstlerischen Bildung ein Statement zu den Thesen des Initiators (Iwan Pasuchin) vor und diskutierten darüber mit einander sowie mit dem Publikum. Diese Diskussionen wurden aufgezeichnet, transkribiert und detailliert ausgewertet, um sowohl Parallelen als auch Differenzen der Standpunkte herauszuarbeiten.
Der Tagungsband mit der Darstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse erschien 2007 beim kopaed-Verlag.
Der European Social Fund (ESF) ist Europas wichtigstes Instrument zur Förderung der Beschäftigung – er unterstützt die Menschen beim Zugang zu besseren Arbeitsplätzen und stellt faire Berufsaussichten für die Bürger sicher. Der ESF erreicht dies, indem er in die Menschen investiert – in Arbeitnehmer, Jugendliche und alle, die auf der Suche nach Arbeit sind.
Ansätze zu einer Didaktik der Künste und ihrer Medien
Projektart: Theoretische Forschung (Promotionsschrift) Autor: Iwan Pasuchin Erscheinungsjahr -ort und Verlag: 2005 | Frankfurt am Main | Peter Lang Laufzeit: 2002-2004 Weiterführende Informationen: Darstellung auf der Webseite des Verlags |
Vergleichende Analyse pädagogischer und didaktischer Ansätze aus dem Bereich der Medienpädagogik sowie Mediendidaktik auf der einen und künstlerischer pädagogischer Disziplinen auf der anderen Seite vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Jetztzeit in Hinblick auf die (von der Nutzung ihrer Synergien ausgehenden) Chancen der (Weiter-) Entwicklung einer kreative und partizipative Kompetenzen der Lernenden fördernden Pädagogik sowie Didaktik.
"...eine bisher nicht geleistete Arbeit, die allerdings für die Entwicklung sowohl der pädagogischen als auch der künstlerischen Seite von großer Wichtigkeit ist. " (Univ.-Prof. Mag. Dr. Hermann Astleitner)
"Pasuchins Arbeit zeigt, dass es sich bei beiden Disziplinen um enge Verwandte handelt, die einander bedürfen. (...) Er zeigt eindrucksvoll Engführungen oder gar Missverständnisse auf und legt einen Grundstein für ihre Überwindung. " (Univ.-Prof. Dr. Ingrid Paus-Hasebrink)